Brachytherapie-Behandlung von Gebärmutterhalskrebs

Welche Arten der Brachytherapie können zur Behandlung dieser Krebsart eingesetzt werden?

Die Brachytherapie ist eine Art der Strahlentherapie zur Behandlung von Gebärmutterhalskrebs. Je nach Tumorstadium kann sie mit intrakavitärer oder kombinierter intrakavitärer/interstitieller Technik durchgeführt werden. Intrakavitäre Brachytherapie – ein Gerät mit einer Strahlenquelle (einem Applikator) wird in die Vagina (offene Höhle) in der Nähe des Gebärmutterhalses (Zervix uteri) eingeführt. Intrakavitäre/interstitielle Brachytherapie – wenn der Tumor groß ist, werden zusätzlich zum Applikator ein paar Nadeln in den Tumor eingeführt. Die Nadeln ermöglichen es der Strahlung, die Krebszellen im gesamten Tumorvolumen abzutöten. Die moderne Brachytherapie verwendet Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT), um die Position des Tumors und der radioaktiven Quelle zu kontrollieren. Diese Art der Brachytherapie wird als bildgesteuerte oder 3D-Brachytherapie bezeichnet und kann entweder intrakavitär oder interstitiell erfolgen.1

Wie die Brachytherapie bei dieser Krebsart durchgeführt wird.

Wie wirksam ist die Brachytherapie?

Die Ergebnisse einer großen Studie verglichen die Behandlungsergebnisse von Gebärmutterhalskrebs mit oder ohne Brachytherapie. Es zeigte sich ein klarer Vorteil beim Überleben der Patientinnen nach 5 Jahren, wenn die Brachytherapie zur Behandlung hinzugefügt wird (54% mit Brachy gegenüber 42% ohne Brachy) (siehe Abbildung 1).2 Das bedeutet, dass Patientinnen, die eine Brachytherapie erhielten, länger lebten. Diese Studie wurde in der Ära vor der bildgesteuerten Brachytherapie durchgeführt, so dass die Überlebensrate viel niedriger war als heute. Aber selbst wenn man die konventionelle 2D-Brachytherapie hinzufügte, wurde die Überlebensrate verbessert.

Abbildung 1.
Gesamtüberleben bei Patienten mit Gebärmutterhalskrebs, die mit Brachytherapie und ohne Brachytherapie behandelt wurden2

Die bildgesteuerte Brachytherapie macht die Behandlung präziser, was die Überlebensrate weiter verbessert. Eine Studie aus den Niederlanden zeigte einen großen Unterschied in der Gesamtüberlebensrate nach einer bildgesteuerten Brachytherapie im Vergleich zur konventionellen 2D-Brachytherapie nach 3 Jahren (86% gegenüber 51%) (siehe Abbildung 2).3 Dies geschieht, weil die Brachytherapie unter CT- oder MRT-Führung präziser ist. Sie zielt auf den Tumor, schont aber das umliegende gesunde Gewebe und die Organe.

Abbildung 2.
Gesamtüberleben bei Patienten mit Gebärmutterhalskrebs, die mit konventioneller Brachytherapie und bildgesteuerter Brachytherapie behandelt wurden3

Laut einer multizentrischen internationalen EMBRACE I-Studie, an der 1341 Patientinnen mit Gebärmutterhalskrebs teilnahmen, gewährleistete die MRT-gesteuerte Brachytherapie bei 92% der Patientinnen über alle Stadien hinweg nach 5 Jahren eine lokale Kontrolle (der Tumor wuchs nach der Behandlung nicht wieder). Bei Frauen im Stadium 1B1 war die lokale Kontrolle nach 5 Jahren sogar noch höher – 98% (siehe Abbildung 3).4 Das bedeutet, dass je früher die Diagnose gestellt wird, desto bessere Ergebnisse erzielt werden können, aber wenn die MRT-gesteuerte Brachytherapie in die Behandlung einbezogen wird, gewährleistet sie sehr gute Behandlungsergebnisse in jedem Tumorstadium.

Abbildung 3.
Lokale Kontrolle bei Patienten mit Gebärmutterhalskrebs (Daten aus der EMBRACE I-Studie).

Die präzise Antwort zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs

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Referenzen

  1. Banerjee R et al.
    Int J Womens Health.
    2014 Sep;6:555-64.
    Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4045176/pdf/ijwh-6-555.pdf Zugriff im Juni 2021
  2. Han K et al.
    Int J Radiat Oncol Biol Phys.
    2013 Sep 1;87(1):111-9.
    Verfügbar unter: https://www.redjournal.org/article/S0360-3016(13)00595-6/fulltext Zugriff im Juni 2021
  1. Rijkmans EC et al.
    Gyn Oncol.
    2014 Aug 26;135(2):231-8.
    Verfügbar unter: https://www.gynecologiconcology-online.net/article/S0090-8258(14)01280-3/fulltext Zugriff im Juni 2021
  2. Poetter R et al. The Lancet Oncol 2021 April 1;22(4):538-47. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1016/S1470-2045(20)30753-1 Zugriff im Juni 2021